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Ölpreise im Verlauf des Israel-Iran-Konflikts

Seit dem Ausbruch des jüngsten Konflikts zwischen Israel und dem Iran im Juni 2025 haben die Ölpreise, insbesondere für die Referenzsorten West Texas Intermediate (WTI) und Brent Crude, deutliche Schwankungen verzeichnet. Der Konflikt, der durch israelische Luftangriffe auf iranische Atomanlagen und die darauf folgenden Spannungen ausgelöst wurde, hat die Märkte nervös gemacht und zu einem Anstieg der Preise geführt. Basierend auf aktuellen Informationen lässt sich die Entwicklung wie folgt zusammenfassen:

Ölpreisentwicklung seit Konfliktausbruch

Am 12. Juni 2025, kurz vor den israelischen Angriffen, lagen die Ölpreise auf einem relativ stabilen Niveau. Nach dem Großangriff Israels auf den Iran in der Nacht zum 13. Juni stiegen die Preise ruckartig an. Laut Berichten verzeichneten die Brent-Preise einen Anstieg von bis zu 13 % auf 78,50 USD pro Barrel, während WTI um etwa 14 % auf 73,16 USD kletterte. Bis zum 17. Juni stabilisierten sich die Preise jedoch teilweise, mit Brent bei etwa 74,93 USD und WTI bei 73,87 USD pro Barrel. Dies entspricht einem Anstieg von etwa 5–7 % gegenüber den Vortagen des Konflikts. Der Rückgang nach dem anfänglichen Preissprung deutet darauf hin, dass die Märkte die unmittelbaren Auswirkungen des Konflikts als begrenzter einschätzen, da keine größeren Beeinträchtigungen der Ölproduktion oder -exporte gemeldet wurden.

Die Heizölpreise in Deutschland, die stark an die Rohölpreise gekoppelt sind, stiegen ebenfalls. In München kletterten die Preise am 13. Juni von 88 auf 95 Cent pro Liter, während Benzin- und Dieselpreise um etwa zwei Cent pro Liter anstiegen. Diese Preisanstiege spiegeln die Unsicherheit wider, die durch den Konflikt verursacht wurde, insbesondere durch die Befürchtung, dass die Straße von Hormus – eine der wichtigsten Handelsrouten für Öl – blockiert werden könnte.

Mögliche Faktoren für die weitere Ölpreisentwicklung

  • Geopolitische Spannungen und Eskalation: Die größte Sorge der Märkte ist eine mögliche Blockade der Straße von Hormus, durch die etwa ein Drittel der weltweiten Öllieferungen transportiert wird. Sollte der Iran diese Route sperren, könnten die Preise laut Experten auf 100–150 USD pro Barrel oder mehr explodieren. Eine weitere Eskalation, wie Angriffe auf Ölanlagen im Persischen Golf, könnte die Produktion direkt beeinträchtigen und die Preise weiter treiben.
  • Sanktionen gegen den Iran: Verschärfte US-Sanktionen könnten die iranischen Ölexporte einschränken, die aktuell etwa 4 Millionen Barrel pro Tag betragen. Dies würde das globale Angebot reduzieren und die Preise nach oben treiben. Allerdings hat der Iran in der Vergangenheit Sanktionen durch Schattenflotten umgangen, was die Wirkung solcher Maßnahmen abschwächen könnte.
  • OPEC+ und globale Angebotslage: Die OPEC verfügt über Reservekapazitäten von über 6,5 Millionen Barrel pro Tag, die kurzfristige Engpässe ausgleichen könnten. Länder wie Saudi-Arabien könnten ihre Förderung erhöhen, um einen möglichen Ausfall iranischen Öls zu kompensieren. Dennoch könnten Produktionskürzungen der OPEC+ die Preise stützen, falls die Nachfrage steigt.
  • Globale Nachfrage und Konjunktur: Eine schwache Weltkonjunktur, insbesondere in China, könnte die Ölnachfrage dämpfen und die Preise stabilisieren oder senken. Umgekehrt könnte ein wirtschaftlicher Aufschwung in den USA die Nachfrage ankurbeln und die Preise erhöhen.
  • Spekulative Einflüsse: Der Ölmarkt ist stark von Spekulationen geprägt. Futures-Kontrakte und Absicherungsgeschäfte können kurzfristige Preisschwankungen verstärken. Die aktuelle Risikoprämie, die aufgrund der Unsicherheit im Nahen Osten eingepreist wurde, könnte bei Deeskalation zurückgehen, was die Preise senken würde.

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Wie könnte es weitergehen?

Die Ölpreise bleiben stark von der Entwicklung des Konflikts abhängig. Eine Deeskalation, etwa durch Verhandlungen über das iranische Atomprogramm, könnte die Risikoprämie reduzieren und die Preise stabilisieren. Experten prognostizieren für 2025 ein durchschnittliches Brent-Preisniveau von etwa 70 USD, sofern keine größeren Störungen eintreten. Kurzfristig sind jedoch starke Schwankungen möglich, insbesondere bei einer Verschärfung des Konflikts oder einer Blockade der Straße von Hormus. Bereits am Dienstag löste nur durch die Vermutung eines US-Eingreifens in der Nacht auf Mittwoch einen Anstieg der Ölpreise aus, der dem Ausbleiben von US-Angriffen zum Teil wieder abgegeben wurde. Dies zeigt, dass die Volatilität der Ölpreise auf hohem Niveau verharren könnte.

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